Wissenswertes
Geschichte von Prohn
1240
Ort wird erstmals urkundlich erwähnt. Die Urkunde bestätigte der jungen Stadt Strahlow ihren neuen Namen Stralsund, neuen Besitz und neue Rechte wie Zollfreiheit im Fürstentum und großzügige Rechte für die Fischerei im Sund.
1242
Eine 2. Urkunde benennt den Ort in Zusammenhang des Verkaufs von Pennin an das Kloster Neuenkamp (Franzburg). „Zu den Zeugen, die den Rechtsakt Wizlaws bekräftigen, gehören Johannes, advocatus de Peron, und Dobezlaus,, sacerdos de Pyron. Dadurch ist zu erfahren, dass Prohn Vogteibezirk und Sitz eines fürstlichen Vogtes war und dass in Prohn bereits ein kirchliches Gebäude stand, indem der Priester Dobezlaus wirkte. Beide Zeugen gehörten zum Gefolge des Fürsten und waren vermutlich slawischer Abstammung.“
1296
wird Damitz als Damice- Eichenholz erstmals urkundlich erwähnt Groß- und Klein- Damitz waren ursprünglich ein Ort. Der Bach hieß damals Dobnica (Eichengraben). Auf einer mittelalterlichen Flurkarte findet man ihn auch als Benediktgraben, im Volksmund später auch Bandikgraben genannt.
1310
Muuks erhielt seinen Namen nach Henricus de Mucus, kann – wie Sommerfeld seinen Namen aber auch nach der Flur erhalten haben. Das Wort „muce“ ist slawischen Ursprungs und bedeutet „nass“.
1317
(2. Juni) Friedensschluss zwischen Stralsund und Wizlaw III.- Stralsund verzichtet ausdrücklich auf die Burg zu Prohn und das Dorf Parow.
1325
Wizlaw III. stirbt, ohne Erben zu hinterlassen. Sein Nachfolger, Herzog Wartislaw IV. von Pommern, erkauft sich Zugeständnisse der Städte (Fürstenkassen waren im Gegensatz zu denen der Städte meist leer). Prohn wurde an Stralsund verschenkt, was das Ende der Prohner Vogtei bedeutete. Sommerfeld wird urkundlich um 1300 erwähnt. Wahrscheinlich stammt der Name aus dem Flurnamen. Herkunftsname könnte aber auch Henricus de Sommervelt (um 1325) sein.
1350
„Das Jahr 1350 gilt als Ende des Höhepunktes mittelalterlicher deutscher Ostkolonisation. Schlagartig ebbt nach diesem Jahr der Siedlungsgang ab. Man bringt das Aufhören des Siedlungsstroms aus dem Westen mit dem Auftreten der Pest in Deutschland in Verbindung. Der Schwarze Tod wirkte verheerend innerhalb der Bevölkerung. In dem Zeitraum zwischen 1345 und 1618 sind nicht mehr als 15 Ortschaften neu entstanden.“ Prohn „überlebt“.
1577
Prohn erhält erstmals eine Brücke aus Stein.
1618 - 1648
Dreißigjähriger Krieg
Das Prohner Land war von dessen Auswirkungen besonders hart betroffen. Zu den wirtschaftlichen Nöten kam im August und September 1629 auch noch die Pest hinzu, an der über die Hälfte aller Einwohner starben. Auch der Prohner Pastor starb in einem Stralsunder Spital, sodass die Kirchenchronik hier erstmals unterbrochen ist. In Folge des Krieges übernimmt Schweden ab 1637 die Verwaltung in Vorpommern. In der neuen Bauernordnung wurde den Bauern der erbliche Besitz und das nutzbare Eigentum abgesprochen, die Leibeigenschaft trat ein. Die Bauern konnten zu Frondiensten verpflichtet werden.
1666
Prohn hat nur noch 2 Schmieden, 1 Mühle und 4“Krüge“ neben einigen Bauernhöfen
1727
Kirche erhält Patronatsgestühl (Altar 1756, Orgel 1765)
1785
erste Brandschutzmaßnahmen Prohns schriftlich fixiert (Stadtarchiv Stralsund)
1799
Aufhebung der Allgemeinheiten der Separation der Dorffelder und des Flurzwanges (Jeder Bauer erhielt ein zusammenhängendes Stück. Gleichzeitig erfolgte die Abschätzung und Neuvermessung des Bodens sowie die Neuberechnung der Bodenqualität.)
1807 - 1811
enorme Kriegsschäden während der französischen Besatzung
1812
Beginn der Kirchen- und Schulvisitationen in Prohn
1827
Neubau eines Küster- und Schulhauses (später Pfarrwitwenhaus, heute Strals. Str.22)
1838
Bau eines neuen Pfarrhauses (heute noch erhalten)
1850
Choleraepedemie
1858
Erneuerung des Kirchturms
1867
Anlegung einer Chaussee nach Stralsund
1884
Anlegung eines ersten Turnplatzes „rechter Hand an dem Weg nach Damitz“ (Pächter Schirmann gab Hilfe bei Planierungsarbeiten)Von 1880- 1895 werden zahlreiche landwirtschaftl. Gebäude neu errichtet, vor allem um das Gutspächtergebäude, das später als LPG- Verwaltungsgebäude diente.)
1912
Bildung einer „Wassergenossenschaft“, welche die in den Jahren 1860-65 begonnenen „Kultivierungsarbeiten“- Planierung und Entwässerung der städtischen Wiesen- und Ackerflächen „Gühlen“ in Prohn weiterführte
1928 (30.11.)
Neugründung der Prohner Feuerwehr (erstmalige Erwähnung 1813), Gerätehaus auf dem Gutshof, 15 Mann stark und für mehrere Ortschaften zuständig
1936 - 1939
Entstehung Bombenabwurfsplatz Prohner Wiek
1945
(1. Mai) Einzug der Roten Armee in Prohn, bereits im Oktober Durchführung der Bodenreform Prohn und die anderen Orte der Gemeinde nahmen eine große Anzahl Flüchtlinge aus Hinterpommern auf (Viele stammten aus Pagenkopf und Hermelsdorf.), sodass beispielsweise der vordere Ortsteil von Muuks, von den Einheimischen „Lehmshöh“ genannt, damals komplett neu entstand. Den ungewöhnlich hohen Lehmanteil des Bodens nutzte man zum Errichten der neuen Häuser. Pastor Wachhausen setzt sich stark für die Familienzusammenführung der Vermissten ein. Im Pfarrhaus ist, wie in den Gutshäusern auch, jedes Zimmer voll belegt.
1952
(5. August) Gründung der ersten LPG, bis 1960 Zusammenschluss aller 53 Bauern
1965
(2. Mai) Beginn der Arbeit im neu errichteten TKVB (Tierkörper- Verarbeitungsbetrieb)
1968
Übergabe der neu erbauten Polytechnischen Oberschule „Karl Liebknecht“ in der Ringstraße (Plattenbausiedlung entstand etwa zeitgleich). Von 1960 bis 1968 wurden die Schüler der 9. und 10. Klassen an der Tagesschule Altenpleen unterrichtet. Eröffnung einer staatlichen Arzt- und Zahnarztpraxis in der Ringstraße.
1971
Eröffnung Kinderkrippe mit 15 Plätzen im Gemeindehaus, 1979 Eröffnung eines größeren Hauses (ehem. Bauarbeiterunterkunft) mit 50 Plätzen (jetzt Schulteil)
1974
Eröffnung des neu renovierten Kindergartens in der Stralsunder Str. Den ersten Kindergarten gab es in Prohn bereits 1953 im alten Gutshaus mit einem Gruppenraum.
1975
(1. Januar) Durch die Spezialisierung nach Pflanzen- und Tierproduktion entstanden zwei juristisch selbstständige Betriebe, die LPG (P) Prohn und die LPG (T) Preetz. Mit einer Nutzfläche von 6878 ha war der Prohner Landwirtschaftsbetrieb der größte im Kreis wie auch der bedeutendste Arbeitgeber.
1976
(7. Oktober) Übergabe eines neuen Jugendclubhauses (heute ein Wohnhaus) nach einer freiwilligen Aufbauleistung v.a. Prohner Jugendlicher im Umfang von 2087 Stunden (ebenso ehrenamtliche Aufbauarbeit: „Club der Werktätigen“, heute Ruine)
1977
2000 Bäume am Prohner Stausee gepflanzt
1983
Grundsteinlegung Prohner Turnhalle
1978/79
harter Winter beeinträchtigt nicht nur das Leben in Prohn
1989
Glockengeläut zur deutschen Wiedervereinigung Im Prohner Pfarrhaus versammeln sich um die Mitternachtsstunde Mitglieder der Bürgerbewegung – Kirche und interessierte Gemeindemitglieder auf Einladung von Pastor Krüger zu einer Feierstunde.
1990
(8-10. Juni) 750- Jahr- Feier mit großem Festumzug (historische Schaubilder)
1991
Planung des Prohner Senioren- und Pflegeheims, das 2 Jahre später in Betrieb geht
1993
(23.Juni) Die neuen Kreisgrenzen stehen fest: Prohn gehört zu Nordvorpommern.
1995
Baubeginn Prohner Wohnpark, Modernisierungsmaßnahmen der Blöcke in der Ringstraße, auch die ersten Häuser im Wohngebiet „Driftweg“ entstehen
1997
(8. Oktober) neue Brücke übergeben
2000
(1. November) neuer Kindergarten am Driftweg in Vereinsträgerschaft eröffnet Beginn der Abrissarbeiten am TKVB neues Feuerwehrgerätehaus mit Vereinsraum entsteht aus einer ehemaligen Autowaschanlage
2001
Eröffnung SPAR- Markt am Ortseingang Kirche bekommt eine Heizung und über 300 neue Schiefer für den Turm, Radweg nach Stralsund ist durchgängig befahrbar, Einwohner Nr. 2000 kann begrüßt werden, Innenministerium segnet neues Wappen ab
2002
Prohn im Internet
2003
zwei Fußgängerbrücken mehr über den Prohner Bach
2004
erstes Amtserntefest in Prohn gefeiert, Prohner Grundschule zieht ins Schulhaus nach Altenpleen (ab dann generell nur noch Grundschule im Zentralort) , Hauptschüler wechseln in die Prohner Realschule, die als Regionalschule umbenannt wird
2005
neues Sportforum eingeweiht
2011
durch den Zusammenschluss der Kreise Nordvorpommern und Rügen und der Hansestadt Stralsund im Rahmen der Kreigebietsreform gehört Prohn nun zum Landkreis Vorpommern-Rügen
R. Hoefs
Quellen
- verschied. Dokumente Stadtarchiv Stralsund
- Broschüre zur 750- Jahr- Feier Prohns, herausgeg. vom Rat der Gemeinde Prohn und verfasst von Pastor M. Krüger 1990
- Chronik Prohn, priv. verfasst von H. Bohr, 1987-88
- verschied. Zeitungsberichte Ostseezeitung
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei. Am dritten Advent fand traditionell der Weihnachtsmarkt in Prohn auf dem Marktplatz statt.
15.12.2024
Der Stützpunkt der Freiwilligen Feuerwehr wird seit dem 3.12.24 um ein TLF 3000 verstärkt.
03.12.2024
Für den 1.12.24 war in der Prohner Kirche Adventssingen geplant. Ab 16 Uhr ging es los. Den Auftakt bildete unsere Pastorin Juliane Handik mit einem Grußwort.
01.12.2024